IDET
24.-26.5. 2023
Internationale Fachmesse für Abwehr- und Sicherheitstechnik
Tschechisch-österreichisches Forum der Rüstungs- und Sicherheitsindustrie
Heute fand auf dem Brünner Messegelände das Tschechisch-österreichische Forum der Rüstungs- und Sicherheitsindustrie statt, veranstaltet von der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien in Zusammenarbeit mit Partnern – dem Verteidigungsministerium der Tschechischen Republik, der Messe Brünn, der Österreichischen Wirtschaftskammer und der Vereinigung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik. „Am Forum nehmen 20 Firmen aus der Tschechischen Republik und 11 österreichische Firmen teil, es wurden 60 Teilnehmer und 14 B2B-Geschäftsgespräche registriert“, sagte heute einleitend Martina Tauberová, Handelsrätin und Leiterin der Handels- und Wirtschaftsabteilung der Botschaft der Tschechischen Republik in Wien.
Das heutige, bereits zweite Tschechisch-österreichische Forum knüpft an die ersten erfolgreichen Gespräche zwischen dreißig Firmen an, die im Oktober letzten Jahres in Wien stattfanden. Die Bedeutung des aktuellen Brünner Treffens wurde auch durch die Anwesenheit der tschechischen Botschafters in Österreich Jan Sechter, des Hauptgeschäftsführers der Messe Brünn Jiří Kuliš sowie des Direktors der Tschechischen Exportbank Karel Bureš bestätigt. Die einleitenden Ansprachen übernahmen Tomáš Kuchta und Norbert Gehart, Vertreter der Verteidigungsministerien beider Länder. Sie sprachen z.B. über den Zugang der Regierungen zu dieser Branche, über Grundsätze der Akquisitionspolitik, umgesetzte Investitionsvorhaben oder in Planung befindliche Projekte. Tomáš Kuchta sagte unter anderem, das für die tschechische Regierung die Unterstützung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie eine der Prioritäten sei, wobei für die eigene Verteidigung 1,4 % des BIP vorgesehen seien. Als mögliche Beispiele konkreter Kooperationen nannte er Pilotentrainings in der Tschechischen Republik und in österreichischen Bergen oder die tschechische Beteiligung am Bau eines Simulationszentrums für die Ausbildung von Piloten in Österreich.
Dass beide Länder sich nicht nur dank der geographischen Nachbarschaft nahe sind, bestätigten die Reden des Präsidenten der Vereinigung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik Jiří Hynek und dessen österreichischen Gegenübers Reinhard Marak. Beide vertreten die Interessen von rund hundert Firmen, die zu ungefähr neunzig Prozent auf Exporte ausgerichtet sind und an die 20 Tausend Angestellte beschäftigen, ob nun direkt oder indirekt. In dieser Hinsicht sind sich beide Länder sehr ähnlich. Der Jahresumsatz tschechischer Firmen bewegt sich um die 1,9 Milliarden Euro, in Österreich sind es 2,5 Milliarden. Jiří Hynek forderte heute die österreichischen Kollegen zu engerer Zusammenarbeit und zum Unterzeichnen eines Memorandums auf, so wie gestern in Brünn mit der ungarischen Vereinigung geschehen. „Ich habe Befürchtungen bezüglich der aktuellen Idee der Europäischen Kommission, einen Europäischen Verteidigungsfonds einzurichten, sowie der Auswirkungen dieses Fonds auf kleine Länder. 80 Prozent unserer Mitglieder sind kleine und mittelgroße Firmen, für die das Entstehen dieses Fonds das Ende bedeuten würde. Deshalb müssen wir uns auch mit weiteren Ländern wie Österreich, der Slowakei oder Slowenien zusammentun, um ein Gegengewicht gegen den Druck der großen Konzerne zu schaffen und unsere Industrien zu schützen.“