IDET
24.-26.5. 2023

Im Rahmen der Verteidigungsmesse IDET fand in Halle P das Tschechisch-türkische Industrieforum statt. Die Türkei ist das Partnerland der diesjährigen Internationalen Fachmesse für Abwehr- und Sicherheitstechnik und zugleich der größte ausländische Aussteller.  Beim Forum wurde vor allem über die Stärkung der Beziehungen zwischen tschechischen und türkischen Firmen in der Verteidigungsindustrie gesprochen. Am Forum nahmen zahlreiche Vertreter von tschechischen und türkischen Firmen sowie bedeutende Persönlichkeiten teil, unter anderem der stellvertretende Verteidigungsminister der Türkei Suay Alpay, der stellvertretende Leiter der Sektion Internationale Zusammenarbeit des Bereichs Leitung von Organisationen des Verteidigungsministeriums der Tschechischen Republik Tomáš Kuchta und der Präsident und geschäftsführende Direktor der Vereinigung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik Jiří Hynek.

Auf der diesjährigen IDET präsentieren sich im Rahmen des türkischen Standes elf Firmen und zwei Regierungsinstitutionen. Mit einer Million Soldaten ist die türkische Armee die zweitgrößte der NATO hinter der amerikanischen Armee und gilt als eine der am besten ausgebildeten weltweit. Wie der stellvertretende Verteidigungsminister der Türkei sagte, habe das Land im Bereich Verteidigungsindustrie eine bedeutende Position und sei bereits seit 1952 Mitglied der NATO. Die Entwicklung der türkischen Verteidigungsindustrie kam schon in den 70-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Fahrt und umfasst alle Bereiche der Militärtechnik, von Bodentruppen über die Marine bis hin zu Luftstreitkräften. Laut Experten ist die Türkei im Laufe des letzten Jahrzehnts zum Land mit dem größten Wachstum seines Einflusses in der ganzen breiteren Region geworden.

Die Türkei stellt zum Beispiel F-16-Kampfjets her, verfügt über eigene Panzer und Schiffe und nimmt an verschiedenen Verteidigungsmessen in aller Welt teil, wobei die IDET für die Türkei eine der wichtigsten ist. „In der Türkei organisieren wir eine ähnliche Messe unter dem Namen IDEF. Dieses Jahr fand in Istanbul ihre 13. Auflage statt, an der 818 Firmen aus 50 Länder sowie über 80 Tausend Besucher teilnahmen. Die Türkei arbeitet im Rahmen der NATO mit der Tschechischen Republik zusammen, und zugleich kooperieren Firmen unserer Verteidigungsindustrien individuell. Unsere IDEF vor zwei Wochen wurde vom stellvertretenden Verteidigungsminister der Tschechischen Republik Tomáš Kuchta besucht, und auch tschechische Firmen nahmen daran teil. Die Türkei kauft schon seit langem leichte Waffen aus tschechischer Produktion, bereits seit Zeiten der Tschechoslowakei. Unsere Zusammenarbeit ist also nichts Neues. Es freut uns, dass wir regelmäßige Teilnehmer der IDET sind, und dieses Jahr sogar als Partnerland. Das bestätigt den Akzent, den wir der Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und der Türkei beimessen, und das in allen Bereichen einschließlich der Verteidigungsindustrie“, sagte der stellvertretende Verteidigungsminister der Türkei Suay Alpay.

Das Industrieforum endete mit einem informellen Treffen von B2B-Vertretern aus beiden Ländern, bei dem über die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit und die Stärkung der gegenseitigen Beziehungen zwischen türkischen und tschechischen Firmen der Verteidigungsbranche gesprochen wurde, was auch eine weitere Zusammenarbeit zwischen den Regierungen bedeute.  Nach Brünn kam auch eine türkische Delegation unter der Leitung des stellvertretenden Verteidigungsministers. An den Gesprächen nahmen Vertreter bedeutender türkischer Firmen teil, zum Beispiel der Firma Aselsan, die militärische Elektronik und Kommunikationstechnik herstellt, oder der Firma Roketsan, die zum Beispiel Raketen-, Marine- und Flugabwehrsysteme herstellt. Die Gesellschaft Vestel ist vor allem als Hersteller von Heimelektronik bekannt, verfügt jedoch auch über eine Verteidigungsdivision. Laut türkischen Experten ist die IDET für dieses Land von kommerzieller Bedeutung.