ISET
24.-27.5. 2023
Internationale Fachmesse für Sicherheitstechnik
IDET eröffnet von Präsident Zeman und Minister Stropnický
Ausgaben für Verteidigung sind zu erhöhen und tschechische Rüstungsfirmen zu fördern, stimmten die Gäste der offiziellen Eröffnung der 14. internationalen Messe IDET überein.
Die Teilnahme des Verteidigungsministers an der Eröffnungszeremonie der IDET ist bereits Tradition, dieses Jahr hielt jedoch erstmals seit dem Bestehen der Verteidigungsmesse auch der Präsident der Tschechischen Republik eine Ansprache. Martin Stropnický und Miloš Zeman stimmten überein, dass in der derzeitigen schwierigen internationalen Situation die Verteidigungsausgaben zu erhöhen seien und die IDET die ideale Gelegenheit sei, den Bürgern zu zeigen, womit die Armee ausgerüstet ist und wofür ihre Steuern ausgegeben werden. „Armee und Verteidigungsministerium der Tschechischen Republik arbeiten bei der IDET eng zusammen, ich verstehe dies als Selbstverständlichkeit und werde vor allem froh sein, wenn möglichst viele Bürger die IDET besuchen. Die IDET hat mehrere Dimensionen, und zu allererst möchte ich sagen, wie ungemein wichtig es ist, dass unsere Bürger wissen, dass sie eine Armee haben, was diese macht, wie sie ausgerüstet ist – damit sie wissen, wofür ihre Steuern ausgegeben werden. In der derzeitigen recht komplizierten Sicherheitslage ist dies um so wichtiger“, erklärte Verteidigungsminister Stropnický und führte fort: „Wie Sie alle wissen, ist eine Modernisierung der Armee im Gange. In den letzten zwei Jahren verfügten wir über ein solides Budget, das uns Entwicklung ermöglichte, und ich werde alles dafür tun, dass diese Entwicklung weitergeht.“ Er betonte die Entschlossenheit der Verpflichtung nachzukommen, bis 2020 die Ausgaben für Verteidigung auf 1,4 % und in den darauffolgenden fünf Jahren bis auf 2 % des BIP zu erhöhen. „Manchmal werde ich gefragt, wohin diese Gelder gehen und wer uns zwingt, so viel für die Verteidigung auszugeben. Niemand zwingt uns, es ist unser Wort eines Mannes, es ist zu unserem Vorteil, und diese Gelder gehen nirgendwo hin, sie sind für unsere Armee bestimmt. Es besteht Druck, dass wir selber fähiger und rasanter in der Entwicklung sein sollten, bei Personalzahlen und auch bei der Ausrüstung und den Fähigkeiten unserer Soldaten und Soldatinnen“, so der Minister. Für effiziente Akquisitionen der Armee sprach sich auch Präsident Zeman aus, der das Wachstumstempo bei Investitionen für die Verteidigung als zu niedrig ansieht. „Mit aller Bescheidenheit, die mir eigen ist, möchte ich daran erinnern, dass zu Zeiten meines Regierungsvorsitzes die Tschechische Republik ganze vier Jahre lang unter weit schwierigeren Wirtschaftsbedingungen 2 % des BIP für die Verteidigung ausgab, niemand sich darüber wunderte und dies auch nicht besonders lobte, weil man das als Selbstverständlichkeit ansah“, bemerkte der Präsident.
Beide Redner widmeten sich auch der Zusammenarbeit mit der tschechischen Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie. Verteidigungsminister Martin Stropnický erinnerte daran, dass das Ministerium als Unterstützung für tschechische Firmen nur in diesem Jahr 27 Reisen veranstaltet, bei denen 40 Länder besucht werden. „Wir wissen, dass es für unsere Hersteller eine Referenz ist, wenn unsere Armee ihre Erzeugnisse verwendet. Unsere Strategie ist, alles zu Hause zu kaufen, was sich da kaufen lässt, und das möchte ich auch in Zukunft fortführen.“ Der Verteidigungsminister betonte auch, dass die tschechische Rüstungsindustrie floriert, im Jahr 2013 Güter in einem Wert von 7,6 Mrd. CZK exportierte und im vergangenen Jahr es bereits fast 20 Milliarden waren. „Zu diesen Erfolgen gratuliere ich und wünsche allen unseren Unternehmern und Herstellern, wie auch den Soldaten und Veranstaltern, dass die diesjährige IDET sehr gut gelingt“, schloss Minister Stropnický.
Auch Präsident Zeman hob die hohe Qualität der tschechischen Verteidigungsindustrie hervor und sprach sich für die Idee aus, Ausrüstung und Ausstattung für die tschechische Armee sollten vor allem von tschechischen Firmen geliefert werden. „Die Einladung zur IDET habe ich gerne angenommen, da ich der Meinung bin, dass die Rüstungsindustrie eine Industrie wie jede andere ist und Rüstungsexporteure zu unterstützen sind wie alle anderen“, erklärte er bei der Eröffnung und machte auch auf das größte aktuelle Hindernis für Rüstungsexporte aufmerksam. „Die Lizenzpolitik beeinträchtigt manchmal auf völlig ungeeignete Weise unsere Exporte in sogenannte sichere, nicht mit Embargos belegte Länder unter dem Vorwand, dass ein Risiko von Reexporten in nicht mehr so sichere Länder bestehe. Ich sage immer dazu: Was geht euch das an? Ihr exportiert in sichere Länder, und was diese sicheren Länder dann weiter damit machen, das ist schon deren Sache, nicht unsere“, so Miloš Zeman. Abschließend wünschte er der tschechischen Armee und der tschechischen Rüstungsindustrie viel Erfolg und versicherte sie seiner vollen Unterstützung.
Im Namen der veranstaltenden Messe Brünn sprach bei der Eröffnung auch ihr Hauptgeschäftsführer Jiří Kuliš. In seiner Ansprache dankte er allen Partnern für ihre Kooperation, allen voran dem Verteidigungsministerium, und hob die steigende Bedeutung von Sicherheitsmessen im Kontext der angespannten internationalen Situation hervor. „Diese Messen sind ein Dienst für beide Seiten. Die Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie kann hier den Sicherheitskräften transparent ihre neuesten Technologien anbieten, und diese wiederum können das beste auswählen, was es auf dem Markt zum Stärken unserer Sicherheit gibt. Die ideale Welt des Guten gibt es leider nicht. Deshalb muss es eine Armee, Sicherheitskräfte und auch Sicherheitsmessen geben. Ich bin überzeugt, dass die Messen IDET/PYROS/ISET zur Stärkung unserer Sicherheit beitragen.“
Die Eröffnungszeremonie fand auf der Fläche vor der Halle P statt und wurde von einem Überflug einer aus den Flugzeugen C-295 CASA, JAS-39 Gripen und L 159 ALCA bestehenden Staffel der Luftstreitkräfte der Armee der Tschechischen Republik begleitet. Des feierlichen Durchtrennnens des Eröffnungsbandes nahmen sich Miloš Zeman, Martin Stropnický und Jiří Kuliš an, und mit ihnen der Befehlshaber des Generalstabs der Armee der Tschechischen Republik Josef Bečvář, der 1. stellvertretende Polizeipräsident der Tschechischen Republik Martin Vondrášek, der stellvertretende Generaldirektor des Feuerwehrrettungskorps der Tschechischen Republik František Zadina und der Präsident der Vereinigung der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie der Tschechischen Republik Jiří Hynek. Neben weiteren Gästen waren bei der Eröffnung auch Vertreter von Armeedelegationen aus fünfzehn Ländern Europas, Asiens, Afrikas und Südamerikas anwesend.