NATUR EXPO BRNO
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Messe für nachhaltige Landschaftsgestaltung
Auswirkungen der Klimaänderungen auch auf die tschechische Landwirtschaft
Die Tierproduktion in der Tschechischen Republik ist auf Spitzenniveau und verfügt über ein hohes Exportpotenzial. So lautete die übereinstimmende Aussage der Vertreter landwirtschaftlicher Organisationen bei der feierlichen Eröffnung der zeitgleich stattfindenden Messen ANIMAL TECH und NATUR EXPO BRNO, der Nationalen Ausstellung für Tierzucht und der Nationalen Jagdausstellung.
Die Eröffnung fand im Vorführbereich in Halle P unter Beisein von VIP-Gästen und Messebesuchern statt und wurde von einer Präsentation von zehn Zuchtstieren umrahmt. Einleitend begrüßte die Anwesenden Jiří Kuliš, Hauptgeschäftsführer der Messe Brünn. Er lobte die neue Konzeption der Ausstellung, die Nutztierpräsentationen mit Technologien für die Tierzucht und dem Themenkreis nachhaltiges Leben in der Landschaft verbindet. Zugleich dankte er allen, die für die Anwesenheit von 900 Nutztieren sorgen, und auch dem Landwirtschaftsministerium der Tschechischen Republik für seine Unterstützung der ganzen Ausstellung. Abschließend äußerte der Messechef seine Bewunderung für alle Züchter, die auf der Nationalen Tierzuchtausstellung das hohe Niveau dieser Branche in der Tschechischen Republik dokumentieren.
Der tschechische Landwirtschaftsminister Marian Jurečka erinnerte in seiner Ansprache daran, dass die Landwirtschaft in der Europäischen Union einen relativ komplizierten Zeitraum hinter sich hat, den die tschechischen Landwirte und Züchter sehr gut überstanden haben. „In den Parametern zur Produktivität der Nutztiere, insbesondere in der Milch- und Fleischproduktion, gehört die Tschechische Republik zu den zehn besten Ländern der Welt. Ich bin sehr stolz darauf, was unsere Landwirte und Vorfahren geschafft haben. Beim Anblick dieser edlen Tiere muss ich sagen, dass wir wirklich zur Spitze gehören, schließlich habe ich in den letzten drei Jahren einen großen Teil der Welt bereist und die landwirtschaftliche Praxis in rund vierzig Ländern kennen gelernt“, konstatierte Minister Jurečka und betonte, dass die ursprünglich nationale Ausstellung bereits das Format einer bedeutenden internationalen Veranstaltung erreiche, bei der ausländische Gäste mehr als 900 Spitzenvertreter aller Nutztierarten zu sehen bekämen. „Wir sind hier, um die Exportbemühungen unserer Landwirte zu unterstützen und das Beste darzubieten, was wir sowohl bei Nutztieren als auch landwirtschaftlichen Technologien, Ernährung und Beratung zu bieten haben. Ich danke allen, die zu dieser Veranstaltung beigetragen haben, und möchte meine Zuversicht äußern, dass diese Ausstellung zum Steigern des Exports und zum Verbreiten des guten Rufes unsere Tierzüchter beiträgt.“
In gleichem Sinne äußerten sich auch Václav Hlaváček, Vizepräsident der Agrarkammer der Tschechischen Republik, und Josef Kučera, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Böhmisch-mährischen Züchtergesellschaft, die dieses Jahr der Nationalen Tierzuchtausstellung erstmals ihre Schirmherrschaft erteilte. „Die Tschechische Republik nimmt eine Spitzenposition unter den Exporteuren von genetischem Material ein, und unsere Tiere finden auf zahlreichen internationalen Märkten Absatz. Davon zeugt auch die breite Präsenz internationaler Gäste hier in Brünn, wo wir ihnen die Ergebnisse der langjährigen Arbeit unserer Züchter zeigen möchten“, so Josef Kučera.
Weitere Redner hoben die Verbindung mit der neuen Messe NATUR EXPO BRNO hervor. Die nicht weg zu diskutierenden Klimaänderungen und deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft sprach der stellvertretende Umweltminister Vladimír Dolejský an, während Martin Pýcha, Vorsitzender des Landwirtschaftsverbandes der Tschechischen Republik, an die Zusammenhänge zwischen Veränderungen der Landschaft und Tierhaltung erinnerte. „Es freut mich sehr, dass diese Ausstellung ihren Platz in den Kalendern nicht nur der Züchter, sondern auch des Laienpublikums gefunden hat. Zugleich begrüße ich ihre Erweiterung um die NATUR EXPO BRNO und den Themenkreis nachhaltige Entwicklung der Landschaft. Die Querverbindungen sind vielleicht nicht auf den ersten Blick sichtbar, die Tschechische Republik ist jedoch ein typisches Beispiel eines Landes, in dessen Tierzucht in der Vergangenheit ein großer Rückgang eintrat, der sich auch negativ auf den Zustand der Landschaft auswirkte, die Nutztiere und die sie pflegenden Landwirte braucht“, so Martin Pýcha. Die Redner machten auch darauf aufmerksam, dass die Jagd Teil der Pflege der Landschaft und des Wildes ist.
Zum Abschluss der Eröffnungszeremonie wurde einer der anwesenden ausländischen Gäste ans Mikrofon gebeten. Der Landwirtschaftsminister der irakischen Region Kurdistan Abdulsatar Majeed gratulierte den Veranstaltern zur schönen Ausstellung und hob die äußerst guten gegenseitigen politischen und geschäftlichen Beziehungen hervor. „Es freut mich, dass wir unsere Beziehungen im Bereich Landwirtschaft vertiefen können. Morgen unterzeichnen wir einen Vertrag mit dem Traktorenhersteller Zetor“, informierte er. Zur Ausstellung werden zahlreiche offizielle ausländische Besuche erwartet, u.a. eine Delegation des kirgisischen Landwirtschaftsministeriums, Incomingmissionen aus Afghanistan, Angola, Kasachstan, der Mongolei, der Republik Serbien und aus Bosnien und Herzegowina, sowie Delegationen der Agrarkammern Ungarns, Polens, der Slowakei, Sloweniens und Kroatiens.