TECHAGRO
7.-11.4. 2024
Internationale Messe für landwirtschaftliche Maschinen
Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft erhält neuen Rahmen
Neue Aktivitäten der Europakommission im Bereich Transfer von Kenntnissen und Innovationen vermittelte das Seminar „Innovationen in der Landwirtschaft“, das anlässlich der TECHAGRO von der Agrarkammer der Tschechischen Republik in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium der Tschechischen Republik veranstaltet wurde.
Ziel der Veranstaltung war, das Fachpublikum mit Neuheiten im Bereich Innovationsförderung bekannt zu machen, die im bevorstehenden Programmzeitraum noch mehr betont werden wird als in der Vergangenheit. „Der Lenkungsausschuss bei der Europakommission hat den Strategischen Implementierungsplan für die Europäische Innovationspartnerschaft "Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft" erstellt. Dieses neue Instrument soll zur schnelleren Übertragung von Forschungsergebnissen in die breite Praxis beitragen, was wir entschieden begrüßen“, stellte zum Beginn des Seminars der Präsident der Agrarkammer der Tschechischen Republik Jan Záhorka fest und ergänzte, die Branchenforschung solle in Zukunft nicht mehr nach der Zahl der Artikel, sondern nach der Umsetzung der Ergebnisse in der breiten Praxis bewertet werden.
Mit der Europäischen Innovationspartnerschaft als neuem Ansatz der EU zu Forschung und Innovationen machte die Zuhörer im Detail Kateřina Bělinová vom Landwirtschaftsministerium der Tschechischen Republik bekannt. Bei der Reform der Landwirtschaftspolitik spielen Innovationen eine Schlüsselrolle, und für Innovationen im Bereich Nahrungsmittelsicherheit, Biolandwirtschaft und nachhaltige Landwirtschaft sind 4,5 Milliarden Euro vorgesehen. Gerade die Europäische Innovationspartnerschaft (EIP) wird hier als eines der Entwicklungsinstrumente für Innovationen definiert, sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene. „Die EIP bemüht sich um beschleunigte Weiterleitung von Forschungsergebnissen in die Praxis, Koordinierung von Investitionen in Pilot- und Demonstrationsprojekte, etwaige Beschleunigung notwendiger Gesetze und auch Anfachen des Interesses auf der Nachfrageseite, zum Beispiel durch Koordinierung öffentlicher Aufträge“, sagt K. Bělinová und betont die Schlüsselbedeutung der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren. Der zweite Teil des Seminars vermittelte Erfahrungen im Bereich Zusammenarbeit und Innovationen in der Landwirtschaft anderer EU-Länder. Zu ausländischen Best-practice-Beispielen, deren Umsetzung den Prinzipien der EIP und der Operationsgruppen sehr nahe kommt, gehören u.a. die Energiegewinnung mit Einsatz von Wasser in Irland oder die Zusammenarbeit italienischer Kartoffelbauer bei der gemeinsamen Erforschung neuer Kartoffelsorten.
Über heimische Beispiele erfolgreicher Einführung von Innovationen sprach Martin Ludvík von der Obstbauunion der Tschechischen Republik. Hierzu gehören zum Beispiel der Anbau von sog. Säulen-Apfelbäumen in sehr dichten Anordnungen, die eine Mechanisierung der Ernte ermöglichen, oder der Einsatz von sog. Hagelkanonen, die im Stande sind, mittels Stoßwellen Wolken aufzulösen. Innoviert werden auch Technologien zum Lagern von Obst in gasdichten Kammern, zum nichtdestruktiven Feststellen innerer Mängel von Früchten oder zum Sortieren von Früchten nach Zucker- und Säuregehalt.